Gesundheitsforum des KKH Rotenburg

Brauche ich wirklich ein Kunstgelenk?

Am 4. August 2025 veranstaltete das Kreiskrankenhauses Rotenburg ein Gesundheitsforum unter dem Titel „Brauche ich wirklich ein Kunstgelenk?“. Dr. med. Markus Mende, Leiter der Sektion Orthopädie, Endoprothetik und Rheumaorthopädie referierte vor interessiertem Publikum über Ursachen, Therapieoptionen und operative Möglichkeiten bei fortgeschrittenen Gelenkbeschwerden. Die Veranstaltung stieß auf überwältigendes Interesse: Mit einer deutlich höheren Teilnehmerzahl als erwartet war die Veranstaltung restlos ausgebucht. „Aufgrund der großen Nachfrage und des positiven Feedbacks der Teilnehmenden bieten wir einen Zusatztermin am 18. August 2025 an, an dem noch Plätze frei sind.“ freut sich Oberin K. Krause-Heid.

Dr. Mende eröffnete den Abend mit einem Überblick über die typischen Symptome fortschreitender Gelenkerkrankungen – von anhaltenden Schmerzen über Bewegungseinschränkungen bis hin zu einer spürbaren Beeinträchtigung der Lebensqualität. Besonders häufig betroffen seien Hüfte, Knie und Schulter.

Ein zentrales Thema war die Endoprothetik, also der operative Gelenkersatz. Dr. Mende erläuterte anschaulich, wann eine Operation sinnvoll ist, welche Materialien und Techniken heute zum Einsatz kommen und wie sich Patient/-innen auf den Eingriff vorbereiten können. Mithilfe von Bildmaterial und Modellen erklärte er die Funktion künstlicher Gelenke und den Ablauf der Operation. Dabei betonte er die Bedeutung individueller Beratung: „Ein Gelenkersatz ist keine Standardlösung für alle. Wir wägen sorgfältig ab, ob und wann der Eingriff notwendig ist.“ Eine Endoprothese kann die Lebensqualität deutlich verbessern – sei es für die Wiederherstellung von Funktionen oder zur Schmerzreduzierung. Damit der Alltag mit einem Implantat möglichst Reibungslos verläuft, gab Dr. Mende auch viele Tipps zum Leben mit einem Kunstgelenk.

Vor dem chirurgischen Eingriff kommen jedoch immer konservative Therapieformen zum Einsatz. Dazu zählen Physiotherapie, gezieltes Muskeltraining, schmerzlindernde Maßnahmen sowie unterstützende orthopädische Hilfsmittel. Dr. Mende verwies darauf, dass viele Beschwerden durch konsequente konservative Therapie langfristig gelindert werden können.

Auch Ernährung und Medikamente spielen eine bedeutende Rolle. „Eine entzündungshemmende, ausgewogene Ernährung kann den Gelenkstoffwechsel positiv beeinflussen“, so Dr. Mende. Ergänzend erklärte er den gezielten Einsatz von Schmerzmitteln, entzündungshemmenden Präparaten sowie moderner Biologika bei bestimmten rheumatischen Erkrankungen.

Am Ende des Vortrags nahm sich Dr. Mende Zeit für zahlreiche Fragen aus dem Publikum. Besonders großes Interesse galt der Frage, wie lange eine Endoprothese hält, wann eine Revisionsoperation notwendig wird und welche Rehabilitationsmaßnahmen nach einem Eingriff empfohlen werden.

Das Fazit des Abends: Die Entscheidung für oder gegen ein Kunstgelenk sollte stets gemeinsam mit einem erfahrenen Facharzt getroffen werden – auf Basis einer differenzierten Diagnose, aller konservativen Möglichkeiten und unter Berücksichtigung der individuellen Lebensumstände.

Oberin Krause-Heid kündigte an, dass dieser Vortag einer der monatlich stattfindenden Gesundheitsforen ist, die zu wechselnden Themen an jedem ersten Montag im Monat im KKH Rotenburg angeboten werden. Informationen  zu weiteren Terminen erhalten Sie hier>>>

Anmeldung und Informationen:
s.noeding[at]kkh-rotenburg.de
06623-862080