von G. Schankweiler- Ziermann
Rotenburg. Am Kreiskrankenhaus (KKH) in Rotenburg wird es nicht nur sechs Intensivbetten in der neuen Abteilung Lungenheilkunde (Pneumologie), Schlaf- und Beatmungsmedizin geben, sondern auch eine eigene Station. KKH-Geschäftsführer Reiner Schickling rechnet mit etwa 15 neuen Vollzeitstellen, darunter sechs Stellen im Intensivteam und vier bis fünf Pflegekräfte. Auch ein dritter Facharzt wird noch zur Unterstützung der beiden Lungenfachärzte Karsten Rasche und Dr. Reiner Michulla gebraucht.
Erste Kapazitäten wird es ab 1. Juli am KKH für die lungenkranken Patienten geben. Bis zum Spätsommer soll die neue Fachabteilung in vollem Umfang zur Verfügung stehen, erklärte Schickling.
Mit dem lungenheilkundlichen Schwerpunkt am KKH und den vom Land geförderten Intensivbetten sei man Ansprechpartner für Patienten aus dem gesamten Kreis und darüber hinaus. Schon jetzt arbeiten die Lungenfachärzte mit dem Klinikum Bad Hersfeld zusammen. Es gibt Tumorkonferenzen mit dem Klinikum, und dort ist die Strahlentherapie angesiedelt. Dr. Rainer Michulla spricht von einer engen und fruchtbaren Zusammenarbeit seit Jahren.
Beatmung mit MaskeDer Bereich der Lungenheilkunde ist von wachsender Bedeutung. Künstliche Beatmung benötigt nicht nur die rasant ansteigende Zahl der Patienten mit chronischer obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) im Endstadium, sondern auch stark Übergewichtige oder Patienten mit schwerer Lungenentzündung.
Zur Diagnose und Therapie aller Lungen- und Bronchialkrankheiten werde in der neuen Abteilung am KKH eine erstklassige Ausstattung zur Verfügung stehen. Bis hin zur Implantation von Gefäßstützen (Stent) kann in der neuen Abteilung das gesamte pneumologische Spektrum abgedeckt werden.
Karsten Rasche ist auf nicht-invasive Beatmung spezialisiert, also Beatmung mit Maske, die bei Patienten mit einer Erschöpfung der Atemmuskulatur zum Einsatz kommt, beispielsweise bei Muskelkrankheiten oder Adipositas.
Im Bereich der Beatmungsentwöhnung, dem sogenannten Weaning, habe man eine spezielles Konzept, mit dem die Patienten zur Beatmung zu Hause oder zum Absetzen der Beatmung geführt werden, erläutert Michulla.
Zwischen 50 und 70 Prozent der Patienten mit Herzschwäche leiden unter nächtlichen Atemstörungen, erklärt sein Kollege Rasche. Viele Herzinfarkte hätten ihre Ursache in einer solchen Atemschwäche. Eine Behandlung steigere den Erfolg der Herzbehandlung. Mit dem HKZ strebt man daher einen Kooperationsvertrag an.
Quelle: HNA
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