Seit fünf Wochen ist Dr. Martin Oechsner neuer Chefarzt der Chirurgie am KKH
Von Gudrun Schankweiler-Ziermann Rotenburg. Der neue Chefarzt ist angekommen: Dr. Martin Oechsner (48) ist von Osnabrück nach Erkshausen gezogen, bewohnt dort einen alten Bauernhof und ist schon Mitglied bei der Feuerwehr. Seine Frau, eine Gynäkologin, und die beiden Töchter, 15 und 17, kommen später nach. Zurzeit sieht Oechsner Erkshausen aber meist im Dunkeln, denn er ist seit fünf Wochen Chefarzt der Chirurgie am Kreiskrankenhaus (KKH) Rotenburg. Über die Offenheit, die ihm von allen Seiten entgegengebracht wird, freut er sich. Er habe viel Fundament vorgefunden, erklärt Dr. Oechsner, gute chirurgische Standards, technische Ausstattung und drei angesehene Oberärzte, Dr. Christof Kames, Andreas Schmidt und Mikhail Kloizner. Medizin wie in größeren Häusern, nah am Patienten, in familiärer Atmosphäre, mit kurzen Wegen und schneller Kommunikation – das schätzt Dr. Oechsner an seinem neuen Arbeitsplatz. Dabei bringt er auch neue Operationstechniken mit. So werden jetzt vier Methoden bei Bruch-OPs eingesetzt: Neben zwei offenen Methoden zwei mit Schlüsselloch-Chirurgie, auch komplexe Bauchwandrekonstruktionen werden minimalinvasiv operiert. Geplant ist ein Referenzzentrum für Bruch-OPs. Der Chefarzt ist auf Operationen im Bauchraum spezialisiert. Drei Patienten mit Dickdarmkarzinom (bösartiger Tumor) und zwei mit Magenkarzinom wurden bereits operiert. Ziel ist der Aufbau eines Darmzentrums. KKH-Geschäftsführer Reiner Schickling und Verwaltungsleiter Sassan Pur erklärten, die Vorbereitungen hätten begonnen, eine Zertifizierung im Jahr 2014 sei angestrebt. Eng mit der Inneren Voraussetzung ist eine intensive Zusammenarbeit mit der Inneren Abteilung unter Chefarzt Dr. Daniel Gleichmann. Dieser und Dr. Oechsner fahren beispielsweise gemeinsam zu einer Tumorkonferenz nach Kassel, wo zusammen mit mehreren Spezialisten der Fall eines Rotenburger Patienten mit Magenkrebs und Durchbruch in den Bauchraum besprochen wird. Der Mann war mit starken Bauchschmerzen ins Krankenhaus gekommen, von Dr. Gleichmann untersucht und von Dr. Oechsner notoperiert worden. Neu ist zudem das sogenannte Neuromonitoring bei Schilddrüsen-OPs. Hier wird während der OP der Stimmbandnerv überwacht, der nicht beschädigt werden darf. Verändert wurden die Sprechstunden. Hausärzte können vor geplanten Operationen für ihre Patienten telefonisch Termine in der Sprechstunde vereinbaren. Organisatorische Veränderungen sollen die Patientensicherheit erhöhen. Dr. Oechsners Ziel ist es, jeden Patienten vor der OP zu sehen. Quelle: HNA, 10.02.2012
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