Leistungsstark bei Leisten

Rotenburger Kreiskrankenhaus erhält erneut Siegel als Kompetenzzentrum

Wer wegen eines Leisten- oder Zwerchfellbruchs operiert werden muss, ist im Kreiskrankenhaus (KKH) in Rotenburg gut aufgehoben: Das hat die Deutsche Gesellschaft für Allgemein und Viszeral (Bauch-)Chirurgie (DGAV) nun mit der Rezertifizierung des KKH als Kompetenzzentrum für Hernienchirurgie bescheinigt. Bei den sogenannten Hernien handelt es sich um Eingeweidebrüche.
2015 hatte die Rotenburger Klinik das Siegel als damals zweites Krankenhaus in Nordhessen bekommen. Eine Stufe über der Bezeichnung als Kompetenzzentrum steht das Siegel „Referenzzentrum“. „In Deutschland gibt es rund 2500 Krankenhäuser, die Hernien-Operationen anbieten. Weniger als 100 davon sind als Kompetenzzentrum ausgewiesen – und als Referenzzentrum nur fünf oder sechs“, sagt Dr. Martin Oechsner, Chefarzt der Chirurgie. Im Frühjahr wird voraussichtlich auch das Kreiskrankenhaus das höchste bislang vergebene Siegel für Hernien-Operationen erhalten. Die Kriterien dafür hat das KKH bereits bestanden. Es fehlt nur noch die Teilnahme an einer Studie – was nur noch eine Formalie sei, so Oechsner. Unter anderem muss dafür jährlich eine Mindestzahl an Operationen gemacht werden. „Die überschreiten wir bei weitem.“ In Rotenburg würden pro Jahr rund 240 Leistenbrüche, 70 Bauchdeckenbrüche und 30 Zwerchfellbrüche operiert.
Außerdem lädt das Team um Oechsner regelmäßig Kollegen aus ganz Deutschland zu Hernien-Workshops ein – mit Vorträgen und OP-Besuchen. Auch die Vertreter der DGAV überzeugten sich im Rahmen der Rezertifizierung vor Ort von der Arbeit der Rotenburger Ärzte. „Besonders gelobt wurden unsere guten organisatorischen Strukturen und das kollegiale Klima“, sagt Oechsner, dessen erklärtes Ziel es war, die Kriterien für das Referenzzentrums-Siegel zu erreichen. „Das ist eine tolle Sache für Rotenburg“, sagt er. Patienten kämen teilweise bis aus dem Sauerland, um sich im Kreiskrankenhaus operieren zu lassen. Hernien sind neben Magen-Darm-Chirurgie einer der Hauptschwerpunkte am Kreiskrankenhaus.

Von Christopher Ziermann
Quelle: HNA

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