Im Kampf gegen den Schmerz

Schmerzbetten am Kreiskrankenhaus: Steigerung der Lebensqualität ist ein Ziel 

Rotenburg. Die größte Gruppe der Patienten mit chronischen Schmerzen leidet unter Rückenschmerzen, erläutert die Leiterin der neuen Abteilung für Schmerztherapie am Kreiskrankenhaus Rotenburg, Oberärztin Annett Saak.

Die Patienten, darunter viele mit Nervenschmerzen, dem Kopfschmerz- oder dem Fibromyalgiesyndrom seien oft unterversorgt und häufig unzufrieden, weil ambulant die Schmerzen meist nur mit Medikamenten behandelt werden können. Auf eine ambulante Psychotherapie müssen die Schmerzgeplagten oft monatelang warten.

An der neuen Abteilung für Schmerztherapie am KKH wurde eigens eine Psychologin, Brigitte Ehrenberg, eingestellt. Wie gehe ich mit dem Schmerz um, was kann ich selbst tun? – das sind zwei wichtige Fragen der psychologischen Schmerzbewältigung.

Manche Patienten leiden auch neben den Schmerzen unter anderen Erkrankungen wie etwa einer Depression. Zunächst kommen die Patienten mit Überweisung vom niedergelassenen Arzt zu einem vorstationären Termin. Hier wird der Patient gründlich untersucht, werden die Vorbefunde gesichtet und ein Schmerzfragebogen ausgefüllt. Bei stationärer Aufnahme bleiben die Patienten ein bis zwei Wochen oder auch länger.

Es werden laut Saak neben klassischen und modernen Analgetika und verschiedenen Verfahren der Regionalanästhesie und Blockaden Krankengymnastik und physikalische Therapie eingesetzt und die Patienten psychologisch begleitet. Dabei finde ein intensiver interdisziplinärer Austausch statt, erläutert Oberärztin Saak. Außer ihr ist auch der Ärztliche Direktor Dr. Reiner Sitzler noch Facharzt für spezielle Schmerztherapie.

Multimodale Therapie

Nach der ersten Schmerzlinderung und Erreichen der Bewegungsfähigkeit gibt es individuelle straffe Therapiepläne für die Patienten. Ziele der sogenannten „mulitmodalen Schmerztherapie“ seien die Steigerung der Lebensqualität und die Arbeitsfähigkeit. Seit Anfang Februar können im KKH Schmerzpatienten aufgenommen werden, bei Bedarf werde man die Kapazität auch ausweiten, erklärte Geschäftsführer Reiner Schickling. Der Chefarzt der Inneren Abteilung, Dr. Daniel Gleichmann, freut sich über die neuen Schmerzbetten. Die stationäre Schmerztherapie sei eine hervorragende Ergänzung, zum Beispiel auch im Hinblick auf die Patienten mit chronisch-entzündlicher Darmerkrankung. (ank)

Kontakt zur Schmerzmedizin am Kreiskrankenhaus Rotenburg über Telefon 06623/8623-19, Beate Zimmermann.

Quelle: HNA