Das Niveau muss stimmen

Deutschkurse speziell für Ärzte am KKH – HKZ freut sich über internationale Besetzung

Hersfeld-Rotenburg. Im Kreiskrankenhaus Rotenburg kommen von 40 Ärzten neun aus dem Ausland. Sie stammen unter anderem aus Ungarn, Tschechien, Lettland und Syrien.

„Das Thema kam bei uns 2009 erstmals auf“, sagt Sassan Pur, Prokurist und Verwaltungsleiter. Damals waren Ärzte aus dem Ausland gefragt, um alle Stellen besetzen zu können. Allerdings hätte es zunächst durchaus Probleme mit nicht ausreichenden Sprachkenntnissen gegeben. Seitdem gibt es im KKH ein Konzept, das auch ein persönliches Einstellungsinterview vorsieht. Alle Nichtmuttersprachler erhalten außerdem ein Buch und eine CD „Deutsch für Ärzte“.

Privater Sprachunterricht speziell für Ärzte, in dem auch das Sprechen in ein Diktiergerät geübt wird, ergänzt das Konzept. „Es ist uns wichtig, dass das Sprachniveau stimmt“, sagt Pur. „Die Patienten müssen verstanden werden.“
Im Pflegebereich gebe es im KKH auch deshalb keinerlei Sprachbarrieren, da der Nachwuchs größtenteils „selbst gezogen“ werde. Fremdsprachige Patienten seien auch eher selten.

Osteuropa und Saudi-Arabien
Anders sieht dies im Herz- und Kreislaufzentrum Rotenburg aus. Aufgrund ihrer überregionalen Bedeutung hätte die Privatklinik häufig internationale Patienten. Ärzte aus dem Ausland hätten laut Sprecher Achim Wilutzky ebenfalls eine lange Tradition. „Wir hatten schon immer Ärzte aus dem Ausland, einige haben inzwischen die deutsche Staatsangehörigkeit.“ Von 78 Ärzten hätten 18 einen Migrationshintergrund, hätten aber in Deutschland studiert. 20 kämen aus dem Ausland – vor allem aus Osteuropa, aber auch aus Saudi Arabien.
Solide Sprachkenntnisse sind dem HKZ wichtig. „Die Ärzte müssen ein bestimmtes Level vorweisen können, das ist eine Grundvoraussetzung“, erklärt Wilutzky. „Denn Medizin ist eben auch eine sprechende Wissenschaft.“ Schon seit längerem biete das HKZ deshalb Sprachkurse an.
Die Ärzte aus dem Ausland sind für Wilutzky eine Bereicherung. „Wir freuen uns, so international besetzt zu sein und die Erfahrungen sind bis jetzt positiv.“
Dolmetscher für Patienten
In der Kommunikation mit Patienten möge es mal das ein oder andere Problem geben, aber Beschwerden seien ihm nicht bekannt, so Wilutzky. Helfen könnten bei Verständigungsschwierigkeiten auch die Pflegekräfte. Die Internationalisierung sei längst Normalität geworden, auch in Krankenhäusern im Ausland. „Wir müssen froh sein, dass sie zu uns kommen.“ Aktuell besuchen zwei Hospitationsärzte aus China das HKZ.
Für ausländische Patienten stehen im Haus übrigens Dolmetscher zur Verfügung.

Quelle: HNA